VON MARIO EICK • NACH MOTIVEN VON WILLIAM SHAKESPEARE

„Das Böse ist immer und überall“, so heißt es in einem Song der Ersten Allgemeinen Verunsicherung und Shakespeares RICHARD 3 ist in der Tat das leibhaftige Böse in seiner reinsten Form. Der als Frühgeburt missgestaltete Außenseiter gehört als Mitglied der königlichen Familie zur Elite. Er ist der perfekte Mann, um für seinen königlichen Bruder Edward die Schmutzarbeit zu erledigen. Der Frieden kommt, Edwards Macht ist dank Richard gefestigt, also heißt es für diesen: Zurück an den Katzentisch. Diese Kränkung ist für den königlichen Krüppel eine zu viel und so mordet er sich bis an die Spitze des Reiches.

Shakespeare zeigt uns mit RICHARD 3 das beeindruckende Bild vom Innenleben eines Diktators mit einer durchaus auch aktuellen Strahlkraft. Was aber, wenn der Fall gar nicht so einfach liegt? Was, wenn Richard gar kein Krüppel ist, sondern reinherzig und von erlesener Gestalt? Stellen wir uns einen absichtslosen und begabten Mann vor, ein unschuldiges Gefäß, dass von den Menschen seiner Umgebung mit ihren eigenen geheimen Wünschen und Begierden, mit Hass und Missgunst, kurz mit dem Bösen so weit angefüllt wird, bis das Gefäß schließlich überläuft? So wird Richard zur Nemesis, mordet sich bis ans Ende der Macht und stellt sich schließlich Ihnen, dem Publikum, den Richtern, die über seine Schuld zu befinden haben. Aber vergessen Sie nicht! Das Böse ist immer und überall.

Eine Koproduktion mit dem NeuLandTheater Burghausen.


Premiere:

17. November 2023

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Regie / Co-Regie:

Es spielen:

© Theater Wasserburg GmbH